Freitag, 15. Dezember 2006

Experimentieren als Unterrichtsmethode

Oftmals hat das Experimentieren im Unterricht nur eine untergeordnete Rolle. Ob es mit dem verbundenen Aufwand der Lehrperson, mit der etwas unkontrollierten Methode oder mit der ungenügenden Ausstattung der Schulzimmer zu tun hat, weiss ich nicht. Ich denke, dass man schon mit einfachen Mitteln einen Versuch durchführen kann und dabei der Lernerfolg um ein vielfaches höher ist, als beim Nachlesen der Problemlösung oder dem Lernen mit einem Buch. Natürlich ist zudem die Durchführung von Experimenten für die Kinder hoch motivierend.

Wie wir auch schon im Modul Didaktische Modelle gehört haben, braucht ein erfolgreiches Unterrichten Problemstellungen, die den Kindern überliefert werden. Die Kinder suchen anhand dieser Probleme Lösungen, wobei dies Phantasie und Kreativität hervorruft.

Wie sollte eine solche Problemstellung aussehen?
Es erscheint mir wichtig, dass die Kinder die Möglichkeit haben selber Fragestellungen in den Unterricht einzubringen. Also z.B. wieso ist das Seewasser blau oder grau? Wieso bildet sich der Regen zu Tropfen und fällt nicht wie eine Decke vom Himmel?
Vielleicht muss die Lehrperson mit einer kleinen Einführung die Kinder animieren sich solche Fragen zu stellen.

Dazu sollte beachtet werden, dass das Problem alltagsnah und die Komplexität den Schülern angemessen ist. Es sollten zuerst die Naturphänomene erst dann die Laborphänomene behandelt werden. Bei der Problembehandlung soll die Lehrperson zuerst mit den Kindern ein Gespräch führen und dabei auf die langsamen Kinder Rücksicht nehmen. Vielfach haben jene Kinder gute Fragen und noch nicht angesprochene Vermutungen bezüglich der Problemlösung. (Prof. U. Fraefel)

Bei der Problemlösung soll Strukturiertheit und Unterstützung auf der Sachebene neben eigenem Experimentieren und Erkunden Platz haben. Alleinig die selbstgesteuerte Erarbeitung hat zu wenig Wirkung gemäss den Befunden des Forschungsprogramms NW-Unterricht Primarstufe. Um wirkliches Verstehen durch die Schüler zu erreichen, sollte bei der Umsetzung Selbstkonstruktion und Fremdsteuerung vereint werden.

Links
Ich habe im Internet zwei Links gefunden, die gute Versuche und Erklärungen anbieten.

www.physikfuerkids.de Verschiedene kindernahe Versuche werden thematisch vor- und bildlich dargestellt. Die Kinder könnten so selbstständig Phänomene kennen lernen und experimentieren. Zudem gibt es ein Forum, wo die Kinder eigene Fragestellungen reinschreiben können, welche von Experten beantwortet werden. Diese Antworten sind sehr verständlich und selbsterklärend. Eine wirklich gute Seite!!

www.blinde-kuh.de/search Zu verschiedenen Themen findet man auf dieser Seite Phänomene und Erklärungen. Zudem gibt es hier viele Unterrichtsideen für die Schule.

1 Kommentar:

silvia blatter hat gesagt…

Dein Beitrag zum Experimentieren hat mich zum Nachdenken gebracht.
Du stellst sehr wichtige Aspekte dar, woran gedacht werden muss, damit wir die Kinder auch erreichen!
Ich kann mir gut vorstellen, dass viele LehrerInnen den Aufwand scheuen und deshalb Experimente aus ihrem Unterricht verbannen. Lehrpersonen, die sich aber die Mühe machen, eine spannende Fragestellung und ein geeignetes Experiment zu finden, um das Interesse der SchülerInnen anzuregen, tragen später die grösseren Früchte als die Lehrpersonen, die zu "faul" waren.
ich erinnere mich gerne an diese Unterrichtseinheiten, bei denen Experimente durchgeführt wurden. Es ist wichtig den Unterricht zu abwechslungsreich und spannend zu gestalten, so dass man die Aufmerksamkeit(Voraussetzung für Wahrnehmung und somit für Lernen) der SchülerInnen erhält.
ich zumindest werde mir das zu Herzen nehmen und versuchen, Experimente in meinen Unterricht zu integieren. Dazu helfen sicher die Anregungen auf den Internetseiten, die du uns bekannt gemacht hast. vielen Dank!