Samstag, 20. Januar 2007

Ritter

Wie wir im letzten Modul gehört haben waren im Mittelalter die meisten Menschen Bauern. Nur gerade knapp 10% waren Ritter. Aber wie wurde man zu einem Ritter und was genau ist ein Ritter? Hierzu einige Antworten:

Ritter ist eigentlich die Bezeichnung für die Gefolgsleute des Hochadels und des Königs. Teilweise hatten aber auch Klöster ihre Gefolgschaft, welche sich auch Ritter nannten.
Jeder Adlige der Militärdienst leistete konnte diesen Titel erhalten. Später wurde der Titel vor allem vererbt. Selten konnte auch jemand, der nicht adlig war, zum Ritter geschlagen werden. Oft konnten diese Leute den Titel aber nicht auf die Dauer behalten, da ihre wirtschaftliche Lage es nicht erlaubte.
Die meisten Adligen waren jedoch keine „richtigen“ Ritter. Aus finanziellen und familiären Gründen zogen sie es vor Edelknechte zu sein. Das bedeutet, dass sie ritterbürtige und Waffentragende Krieger sind. Gerade bei Turnieren wurde streng auf den Unterschied zwischen Edelknechten und Rittern unterschieden. Ein Ritter durfte z.B 3 Pferde mitnehmen ein Edelknecht nur 2.
Ursprünglich waren die Ritter bewaffnete Reiter, die vom niederen Adel waren. Bauern konnten schon deshalb keine Ritter sein, weil sie die teuren Waffen und die Rüstung gar nicht bezahlen konnten. Dem König gegenüber waren sie zur Treue verpflichtet und mussten mit ihm in den Krieg gegen andere Könige ziehen.

Das Leben der Ritter war nicht sehr angenehm. In den Burgen war es oft kalt, da die Räume nur schlecht geheizt werden konnten. Auch waren die Mauern oft nicht ganz dicht.
Da das Brennholz sehr teuer war, war ein warmes Bad nur dem Burgherr erlaubt. Allgemein wusch man sich nur sehr unregelmässig und auch nur an den „wichtigen“ Stellen. Weiter hatten die Ritter oft mit Läusen zu kämpfen. Auch die Rüstung war sehr schwer. Ein Ritter brauchte meistens Hilfe, um sie anzuziehen. Dies war oft die Aufgabe des Knappen. Ein Knappe machte sozusagen die Lehre beim Ritter. Während 7 Jahren lernte er, wie man mit den Waffen umgeht und wie man sich in der Gesellschaft verhält. Dazu gehörten natürlich die Ritterlichen Ideale:
Edelmut, Tapferkeit, Loyalität und Großzügigkeit waren die obersten ritterlichen Ideale.Er sollte sein Schwert in den Dienst der Armen und Bedürftigen stellen und im Rahmen der Kreuzzüge das Heilige Land von den "Ungläubigen" befreien.


Thema Ritter in der Schule:

Ich denke, dieses Thema eignet sich gut, um eine Projektwoche zu machen. Die Kinder können eigene Ritterrüstungen anfertigen, Burgen basteln, Ritterspiele lernen, Burgen betrachten, Sagen lesen…
Wichtig finde ich jedoch, dass man den Kindern auch von den Schattenseiten des Ritterlebens erzählt. Die Kinder sollen auch wissen, dass es viel mehr Bauern als Ritter gab zu dieser Zeit.
Richtet man nur den Blick auf den Ritteralltag entsteht sonst zu schnell ein einseitiges Bild vom Leben im Mittelalter.
Eine andere Idee wäre es, ein Klassenlager zu diesem Thema durchzuführen. Der Höhepunkt wäre natürlich, wenn die Kinder eine Nacht in einer Ruine übernachten könnten. Dies muss aber gut organisiert werden.

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